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Maya Wasserwerk

Archäologen haben das größte hydraulische Bauwerk der Maya entdeckt 

Ohne das Bändigen und Kontrollieren von Wasser hätte es keine einzige Hochzivilisation in der Menschheitsgeschichte gegeben. Wasser ist elementar für die Entwicklung einer Gesellschaft. Es ist das Fundament einer jeden Zivilisation. Die Römer haben ein Imperium geschaffen und Rom zu der imposantesten Stadt ihrer Zeit gemacht, weil sie mit dem Aquädukt ausreichend Wasser nach Rom transportieren konnten und viele Bürger Roms sogar einen Wasserzugang im Haus hatten.

Auch die Ägypter haben ihre Zivilisation vorangetrieben, als sie 5000 vor Christus mit weitreichendem Ackerbau anfingen und dadurch ein hohes Bevölkerungswachstum ermöglichten.

Da der Nil einmal im Jahr über die Ufer trat und das Land überschwemmte und während des Rests des Jahres Trockenheit herrschte, haben die Ägypter ein Kanalsystem errichtet, welches das Wasser ableitete bzw. speicherte. Auch die Hochzivilisation der Maya verstand es, das Wasser zu beherrschen. Genau wie bei den Ägyptern war es für die Maya überlebenswichtig, Wasser zu speichern. In diesem Gebiet Südamerikas regnete es nur zu bestimmten Zeiten im Jahr, und der poröse Kalksteinboden ließ das Wasser schnell versickern, sodass in den anderen Zeiten Wasserknappheit herrschte. Die Maya haben es nicht nur verstanden, den Zugang zu Wasser für die Bewohner der Stadt zu ermöglichen, sondern haben ihr Trinkwasser in einer Art Kläranlage sogar gefiltert. Was die Archäologen bei den Ausgrabungen in der Maya- Stadt Tikal in Guatemala zu Tage fördern, ist sensationell.

Durch zahlreiche Wasserspeicher, ein ausgeklügeltes Kanalsystem und eine Schaltstation war es den Maya möglich, das Regenwasser auf die Reservoire zu verteilen und bei Bedarf zu verwenden. Die eigentliche Sensation ist allerdings ein gewaltiger, mehrschichtiger Staudamm mit Schleusen. „Das hydraulische System der Maya war so clever konstruiert, dass es mehr als tausend Jahre lang die Bedürfnisse der wachsenden Bevölkerung dieser Region deckte“, schreibt Vernon Scarborough von der University of Cincinnati in den „Proceedings of the National Academy of Sciences“. Laut den Archäologen wurde der Palastdamm vor mehr als 1.700 Jahren während der klassischen Maya-Periode errichtet und ist etwa 80 Meter lang, 60 Meter breit sowie zehn Meter hoch. Die Maya verbauten dafür 14.000 Kubikmeter Erde und Stein. „Ausgrabungen zeigen, dass sein Kern aus einer Mauer aus zurechtgehauenen Steinen besteht“, erklären die Archäologen. Dieser Kern wurde durch einen massiven Wall aus Erde und Steinen verstärkt. Zuletzt wurden nochmals Steine aneinander passend verbaut und verfugt, um den Damm zu versiegeln. Die Forscher glauben, dass der Palastdamm das von den vielen gepflasterten Steinflächen der Innenstadt Tikals ablaufende Wasser auffing.

Der Palastdamm bildete somit die letzte Einheit eines großen Reservoirs, das schätzungsweise 75.000 Kubikmeter Wasser fasste. Durch die rund 30 cm breiten Schleusen aus Steinplatten in unterschiedlichen Höhen des Damms konnten die Maya den Wasserstand kontrollieren. Doch die Maya verstanden es nicht nur, das Wasser zu kontrollieren, sondern filterten ihr Trinkwasser auch. An den Ausflüssen mehrerer Reservoire gibt es Absetzbecken für Schwebestoffe und Sandfilter für eine erste grobe Filtration. Anscheinend haben die Maya zudem das Wasser mit Maisgrieß vermischt und es fermentieren lassen, damit die dadurch entstehenden unschädlichen Bakterien organische Verunreinigungen zersetzen. Insgesamt handelt es sich um ein einfaches, für die Umwelt wenig invasives Verfahren mit großem Nutzen. „Immerhin lebten zur klassischen Maya-Periode geschätzt bis zu fünf Millionen Menschen im südlichen Tiefland von Guatemala – und damit um das Zehnfache mehr als heute im gleichen Gebiet“, sagen die Forscher.

Das System der Maya habe aber die vorhandenen Ressourcen wesentlich weniger ausgebeutet als die heute übliche Weidewirtschaft, Landwirtschaft und Brandrodung. Zudem war das System recht flexibel und konnte an veränderte Klimabedingungen angepasst werden, wie mehrfache Umbauten und neu konstruierte Schaltstationen belegen. „Vielleicht können wir vom Verhalten unserer fernen Vorfahren und ihrer Landschaftsgestaltung noch einiges für unseren heutigen Umgang mit unserer Umwelt lernen“, hoffen die Archäologen. Gerade in Gebieten, wo westliche Technologie und Investitionskapital fehlen, ist dieses im Grunde simple und einfach zu errichtende System eine echte Alternative. Dass Wasser und vor allem der Zugang zu dem lebenswichtigen Nass eine der größten Herausforderungen dieses Jahrhunderts für die Menschheit ist, bleibt unbestritten. Die Hochkultur der Maya hat Lösungen für Jahrhunderte entwickelt, und das mit einfachen Mitteln. Fest steht jedenfalls, dass die Maya den Wert und die elementare Bedeutung von Wasser für die Weiterentwicklung ihrer Zivilisation kannten. In der heutigen Zeit kann das von der herrschenden Klasse und einem Großteil der Menschen nicht unbedingt behauptet werden, wenn man sich die Situation des Wassers und der Ausbeutung der Erde genauer anschaut.

 

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