Wasser-Investments kommen immer mehr in den Fokus privater Anleger

Wasser ist ein seltenes Gut und wird zusehends  knapper. Klimawandel, Industrialisierung,  Landwirtschaft sowie Verschwendung  und Verschmutzung von Flüssen,  Seen und Süßwasserressourcen sind nur einige  Ursachen für die Verknappung von Süßwasser.  Nach Schätzung von Experten geht rund die  Hälfte des Wassers auf dem Weg zum Verbraucher  oder während der Anwendung verloren.  Der weltweite Verbrauch steigt kontinuierlich,  und die Weltbevölkerung wächst unaufhaltsam.  Der Tag hat noch nicht einmal richtig angefangen,  und die persönliche Wasserbilanz ist schon  eine Katastrophe. Nach einer Tasse Kaffee und  einer Scheibe Brot mit Käse sind 230 Liter auf  dem „Wasserverbrauchs-Konto“. Zähne putzen  und Duschen erhöhen den Saldo um 197 Liter.  Das meiste im Alltag verbrauchte Wasser ist  für den Konsumenten unsichtbar.

1995 führte  der Geograf John Allen den Begriff „virtuelles  Wasser“ ein, der ein Maß für tatsächlich verbrauchtes  Wasser bei Herstellung von Produkten  darstellt. Zusammen mit dem virtuellen  Wasser verbraucht jeder Deutsche nach einer  Berechnung des WWF täglich knapp 5.300 Liter  Wasser, rund zwei Millionen Liter pro Jahr. Der  Wasserverbrauch beim virtuellen Wasser nimmt  dazu noch rasant zu, denn vor allem Menschen  in China und Indien wollen mehr Fleisch und  Milchprodukte essen, Kaffee trinken und sich  ein Auto gönnen.

Für ein Kilo Rindfleisch sind  15.000 Liter Wasser nötig, für ein Kilo Reis  2.500, für einen Liter Milch 1.000 Liter und für  einen Kleinwagen 40.000 Liter. Mensch, Landwirtschaft  und Industrie brauchen zunehmend  mehr Energie und Wasser. So schluckt ein Kraftwerk  mit einer Leistung von 1.000 Megawatt  fast 20 Millionen Liter Wasser. In China geht  beinahe jede Woche ein neues Kohlekraftwerk  ans Netz.  Für den Großteil der Menschheit ist dieser Pro-  Kopf-Verbrauch der industriellen Länder an Wasser  kaum vorstellbar. Dort findet die Körperhygiene  im Allgemeinen in verseuchten Flüssen und  Seen statt, das Trinkwasser ist mit Bakterien,  Chemikalien und Schwermetallen belastet. Ganz  davon abgesehen, dass schon heute einer von  sechs Menschen keinen Zugang zu sauberem  Wasser hat. Die Vereinten Nationen prognostizieren  für das Jahr 2050, dass rund 60 Länder  mit 7 Milliarden Menschen unter akuter Wasserknappheit  leiden werden. Das Bewusstsein für  die sich verstärkende Problematik der weltweiten  Wasserknappheit beschäftigt nicht nur die  Bevölkerung von wasserarmen Ländern. Die Europäer  sehen laut einer von der EU geführten Umfrage bei der Qualität und der Verfügbarkeit  von Wasser ein „ernsthaftes Problem“. Die Politik  reagiert auf die allgemeine Besorgnis und die  zukünftigen Probleme bislang verhalten. Anders  lassen sich die geringen Investitionen in diesem  Sektor nicht erklären. Zwischen 1996 und 2005  hat die Europäische Investitionsbank mit rund  16 Milliarden Euro weniger als 20 Prozent ihrer  Umweltkredite im Wasser-Sektor ausgegeben.  Die CO2-Debatte schien wichtiger: Im selben  Zeitraum wurden für die Reduzierung von CO2  rund 40 Milliarden Euro ausgegeben. 2010 waren  es sogar 70 Milliarden Euro. Das bewirkte,  dass der Handel mit CO2-Zertifikaten in den Fokus  von Spekulanten und Anlegern gerückt ist.  Investitionen in den Wassersektor sind dadurch  auch für private Anleger uninteressant geworden.

 BLAUES GOLD

Dabei wird bei Wasser schon längst nicht nur  medial vom „blauen Gold“ gesprochen. Im Gegensatz  zum politisch getriebenen CO2-Markt  erfüllen viele Investitionen im Wassersektor  den wichtigen Aspekt der Nachhaltigkeit. Selbst  bei den Renditen lohnt ein genauerer Blick auf  diese Investments. Bis heute hat sich rund um  das Wasser ein Milliardenmarkt entwickelt, der  vom Bau neuer Staudämme, Meerwasserentsalzungsanlagen,  dem Flaschenwasser inklusive  dessen Transports, Ausbau und Renovierung  der Wassernetze über Entwicklung von Pflanzen,  die weniger Wasser benötigen, und effizientere  Methoden und Technologien zur Wasserreduzierung  in Industrie und Landwirtschaft bis  hin zu wassersparenden Geräten wie Waschmaschinen  oder Spülmaschinen reicht. Eric Heymann,  Verfasser der Studie „Weltwassermärkte“  von Deutsche Bank Research, spricht von  einem weltweiten Investitionsbedarf von 400  bis 500 Milliarden Euro jährlich. Natürlich hat  die Finanzkrise 2008 auch bei Wasserfonds und  Zertifikaten für Kursrückgänge gesorgt, doch  sind die Kursverluste geringer ausgefallen als in  vielen anderen Branchen. Das liegt daran, dass  in vielen Ländern die Investitionen im Wassersektor  reguliert sind und der Wassermarkt so,  im Gegensatz zu Kapitalinvestitionen in der Industrie,  eine gewisse Stabilität besitzt.  Allein bei der Produktion und dem Vertrieb von  Trinkwasser haben die Umsätze dem Forbes-Magazin  zufolge die Billionen-Dollar-Marke überschritten.  Das ist ein größeres Geldvolumen,  als der Pharma-Markt generiert, und entspricht  etwa 40 Prozent der Umsätze im Öl-Sektor.  Insgesamt werden global mehr als 100 Milliarden  Liter Trinkwasser abgefüllt und verkauft,  90 Prozent davon in Einweg-Plastikflaschen.  Nestlé, Weltmarktführer im Vertrieb von Flaschenwasser,  spült das blaue Gold geschätzte  10 Milliarden Schweizer Franken jährlich in die  Kassen. „Ohne Wasser gibt es keine Nachhaltigkeit  für unser Unternehmen oder für unsere  Aktionäre. Deshalb muss Wasser unsere höchste  Priorität haben. Die fortwährende Verfügbarkeit  von Wasser ist der Schlüssel für unser anhaltendes  Wachstum und für unsere Fähigkeit,  die Bedürfnisse der Konsumenten weltweit zu  befriedigen“, erklärte Peter Brabeck-Letmathe,  Präsident des Vorstandrates des größten Lebensmittelkonzerns  der Welt.  Das enorme Wachstumspotenzial sieht auch der größte Softdrinkhersteller der Welt so.

Coca-Privatkapital kontrolliert. Die drei größten Unternehmen  auf dem privaten Wassersektor  kommen mit Véolia Environment, Suez und Dégrement  aus Frankreich. Dahinter folgen Thames  Water und das amerikanische Konglomerat  Bechtel. Véolia und Suez versorgen jeweils über  200 Millionen Kunden aus 100 Ländern.  Wer denkt, dass in Europa das Wassernetz einem  hohen Standard entspricht, irrt sich. Selbst  in Europa sind 23 Millionen Bürger von Problemen  bei der Trinkwasserversorgung betroffen.  Jährlich sterben weltweit 3,4 Millionen Menschen  an verunreinigtem Wasser. Um die Armut und  ökonomischen Probleme, die in vielen Regionen  hauptsächlich mit Wassermangel zu tun haben,  zu bekämpfen, erwägen Regierungen, Wasser-  Pipelines ähnlich den Öl-Pipelines zu bauen. So  plant beispielsweise das wasserreiche Kanada,  eine Pipeline von Manitoba über Texas bis nach  Kalifornien zu legen. Trotz der immensen Kosten  von 20 Millionen Dollar pro Kilometer ist das billiger,  als Wasser aus Meerentsalzung zu gewinnen.  Es könnten 5 Milliarden Kubikmeter Wasser  jährlich durch die 50 Milliarden Dollar teure  Leitung fließen. Solche gigantischen Projekte  sind hinsichtlich Umsetzbarkeit und Finanzierung  leicht zu realisieren. Die Herausforderung  liegt auf politischer Ebene, und Länder wie Kanada,  Chile, Norwegen, die Türkei und die USA  (Alaska) denken darüber nach, eine Organisation  ins Leben zu rufen wie die OPEC (Organisation  erdölexportierender Länder/Organization  of the Petroleum Exporting Countries), nur mit  Wasser statt Öl als Exportgut.  Große Unternehmen kaufen bereits heute überall  in der Welt entlegene Gebiete mit reichen  Wasservorkommen und ganze Flusssysteme  auf. Auch Investitionen in riesige Wassertankschiffe  entwickeln sich zu einem neuen Geschäft. 

Ein weiteres Geschäftsfeld betrifft, Verträge  über Wasserrechte von Bauern für deren  Brunnen oder mit Städten und Gemeinden zur  Wassergewinnung abzuschließen. In Schwellenländern sorgen die rasante Bevölkerungszunahme  und Industrialisierung für große Investitionen  im Wassersektor. Allein China will  jährlich 50 Milliarden Dollar investieren. Dabei  vertrauen die Gemeindevertreter der großen  Städte lieber dem privaten Sektor, als sich auf  Parteifunktionäre zu verlassen. So ist beispielsweise  das Unternehmen China Water Affairs ein  großer Profiteur im Reich des roten Drachens.  Wegen des Wassermangels in manchen Regionen  sind Meerentsalzungsanlagen unabdingbar,  was auch dieser Branche zu steigenden Umsätzen  verhilft. Auf der anderen Seite profitieren  von dem wachsenden Wasserverbrauch Unternehmen,  die Kläranlagen herstellen und betreiben,  wie beispielsweise das in Singapur notierte  Unternehmen Epure International. Als Betreiber  sichert sich das Unternehmen einen stetigen  Cashflow, was dieses Unternehmen für Anleger  durchaus interessant macht.  In den Emerging Markets im Bereich des Wassersektors  in Lateinamerika, Ost- und Südasien  sowie in Osteuropa steigt die Nachfrage nach  Neubauten und Neuinstallationen in die Wasser-  Infrastruktur, um die Wasseraufbereitung  und Trinkwasserversorgung übergreifend zu  gewährleisten. In Westeuropa hingegen stehen  nötige Ergänzungen und vor allem Erneuerung  der bestehenden Infrastruktur bevor. Fonds und  institutionelle Anleger investieren vermehrt in  den Sektor Wasser und rechnen mit einer guten  Rendite.

Aber auch für Privatanleger bieten  sich Chancen, denn die mehrheitlich öffentlichrechtlichen  Wasserbetriebe werden die in Zukunft  nötigen Investitionen kaum stemmen  können und der bisher von Oligopolen, Monopolen  und Großkonzernen geführte Markt öffnet  sich auch für Privatanleger in Form von Performance-  Fonds.  Dennoch ist ein Investment, selbst in Wasser,  immer mit Risiken verbunden. „Auch ein Wasserfonds  ist ein Aktienprodukt mit entsprechenden  Risiken und leidet unter schwachen  Aktienmärkten“, sagt Dieter Küffer, der den  Sustainable Water Fund der SAM Group Holding  AG verwaltet. Das liegt mitunter daran, dass  einige Wasserunternehmen direkt von anderen  Branchen abhängig sind. Leidet beispielsweise  die Bauwirtschaft, leiden auch Unternehmen für  die Wasserinfrastruktur. Die allgemeinen Kursrückgänge  an den Finanzmärkten bieten aber  auch gleichzeitig gute Chancen für Einstiege.  Die meisten Experten sehen die Aktienmärkte  derzeit so günstig wie seit Jahren nicht mehr.  Krisen an den Börsen sind auch immer eine Korrektur  von überkauften Märkten und zu hohen  Bewertungen von Aktien. Als längerfristiges Investment  spricht vieles für den Wassersektor.  So sagt Dieter Küffer den Herstellern von Wassertechnologien  wie Filter, Pumpen, Armaturen,  Kompressoren, Klär- und Entsalzungsanlagen  ein „enormes Absatzpotenzial“ voraus.  In der ersten Erholung nach dem Börsencrash  von 2008 haben sich die Kurse des „blauen Goldes“  besser entwickelt als der breite Markt. Der  Sustainable Water Fund verlor im Krisenjahr  2008 zwar 41,6 Prozent, konnte 2009 jedoch  mit einem Plus von 33,8 Prozent besser performen  als der erste und größte Wasserfonds Pictet  Water, der 2008 nur 34 Prozent verlor, dafür mit  einem Plus von 20,3 Prozent im folgenden Jahr  aber schlechter abschnitt. Die Unterschiede der  beiden großen Fonds liegen in der AnlagestrateZusätzgie.  Hans Peter Portner, der Manager des Pictet  Water Fund, setzt mehr auf Versorger, die knapp  die Hälfte des Fonds ausmachen. „Die Nachfrage  nach Wasser wächst doppelt so schnell wie  die Weltbevölkerung“, erklärt er die Anlageentscheidung.  Dabei achtet Portner darauf, dass die  Aktienunternehmen mindestens 20 Prozent ihres  Umsatzes im Bereich Wasser verdienen. Dieter  Küffer vom Sustainable Water Fund setzt weniger  auf defensive Versorger und hat eine breiter  gestreute Anlagestrategie, die auch erlaubt, in  Unternehmen zu investieren, die nicht direkt mit  der Wasserbranche zu tun haben, jedoch durch  Nachhaltigkeit im Bereich Wasser punkten.

Ein  Beispiel ist das chinesische Unternehmen Chaoda  Modern Agriculture, das Bioagrarprodukte  anbaut und vertreibt. Hier argumentiert Küffer,  dass die Landwirtschaft rund 70 Prozent des  weltweiten Wasserverbrauchs ausmacht und  dass Unternehmen, die wassersparend arbeiten,  durchaus in einen Wasserfonds gehören. Obwohl  die Schwellenländer ein großes Potenzial bieten,  ist in beiden Fonds die USA als stärkstes Land  vertreten. Zwischen 30 und 50 Prozent liegt die  Gewichtung des weltgrößten Wassermarktes  USA in den beiden Fonds.  Dass die Nachfrage nach Wasser schneller  wächst als die Weltbevölkerung, belegt auch  eine Studie des niederländischen Thronfolgers  Prinz Willem Alexander, die er als Vorsitzender  des Wasserbeirates der Vereinten Nationen  durchführte. Demnach wird der Wasserbedarf  nach Ablauf der nächsten 20 Jahre um 40 Prozent  höher sein als heute, in schnell wachsenden  Ländern sogar um mehr als 50 Prozent. Unterstützt  wurde die Studie von Unternehmen,  für die Wasser eine wesentliche wirtschaftliche  Rolle spielt, wie Coca-Cola, dem Nudelhersteller  Barilla oder der Brauerei SABMiller. Der wachsende  Bedarf an Wasser interessiert auch die  Investmentabteilungen großer Banken wie der  Citigroup. Nach der Citigroup-Studie von 2011  ist mit einem enormen Investitionsvolumen im  Wassersektor zu rechnen, wobei die Städte den größten Teil ausmachen werden. Laut den demografischen  Prognosen werden im Jahr 2050  etwa 70 Prozent der Weltbevölkerung in Städten  leben. „Wenn die städtischen Gebiete wachsen  und wohlhabender werden, die Ernährung und  die Sanitärbedürfnisse sich verändern, kann das  dazu führen, dass die Nachfrage nach Wasser  den Basisbedarf für Trinken, Kochen und Hygiene  um das Fünffache übersteigt“, ist in der Studie  zu lesen. „Ich erwarte für die nahe Zukunft  eine massive Ausweitung von Investments in  den Wassersektor. Ich rechne mit Pipeline-  Netzwerken, die größere Kapazitäten haben als  diejenigen für Öl und Gas von heute“, erklärte  Citigroup-Chefökonom Willem Buiter gegenüber  finanznachrichten.de.  In den Wassermarkt zu investieren scheint nach  der Faktenlage sehr profitabel zu sein.

Allerdings  gibt es zahlreiche verschiedene Sektoren  und darin jeweils viele konkurrierende Unternehmen.  Für den Privatanleger macht es das  schwer, Prognosen und Entwicklungen der Unternehmen  einzuschätzen. Dazu kommen noch  regionale bzw. staatliche Regeln und Gesetze.  „In Großbritannien hängt die Gewinnsituation  der börsennotierten Versorger stark von der  Regulierungsbehörde ab. Zwar werden bei den  Preisen auch die Investitionen  der Unternehmen  in die Infrastruktur berücksichtigt. Doch  Wasserpreise sind immer auch ein Politikum,  und die Regulierungsbehörde hat die Interessen  der Bevölkerung und der Wasserversorger zu  berücksichtigen“, erklärt Fondsmanager Küffer  gegenüber finanzen.net. In den letzten Jahren  haben die privaten Versorger in England zwar  schon heftig an der Preisschraube gedreht, weitere  Preissteigerungen sind aber erst einmal  nicht zu erwarten. Genauso in anderen europäischen  Ländern, wo die privaten Versorger  zunehmend bei der Öffentlichkeit in die Kritik  geraten. Trotzdem gehören Großkonzerne wie  Véolia, Suez oder der weltgrößte Flaschenwasser-  Verkäufer Nestlé wegen ihrer großen Marktkapitalisierung  in ein Aktien-Portfolio. Zusätzgie lich sollten Nebenwerte beachtet werden, damit  durch eine gute Streuung das Risiko minimiert  wird. Der zeitliche Faktor ist gerade im Wassersektor  mitentscheidend. „Fünf bis sechs Jahre  sollten es schon sein“, sagt Küffer. Für den bevorstehenden  Megatrend „blaues Gold“ ein eher  kurzfristiger Anlagehorizont.  Bei Investments in Wasser stellt sich zwangsläufig  auch die Ethik-Frage.

Darf man Profite machen  mit einem öffentlichen Gut wie Wasser? Ist  freier Zugang zu Wasser nicht ein Grundrecht  eines jeden Menschen? Wenn es eine Ware ist,  mit der Unternehmen teilweise gigantische Profite  machen, wird dann nicht sogar den ärmsten  Menschen noch mehr Wasser verwehrt, weil  Großkonzerne die Brunnen und Grundwasserreservoirs  leerpumpen und das Wasser dann  teuer verkaufen oder anderweitig nutzen? Profite  mit der Knappheit eines lebenswichtigen  Gutes zu machen, scheint ethisch sehr fragwürdig  zu sein. Dagegen wehren sich die Manager  der Fonds. „Die Unternehmen profitieren  ja nicht nur, sie stellen auch dringend benötigte  Lösungen bereit“, erklärt SAM-Manager Küffer.  Also kann hier auch eine große Chance für das  Wasser liegen. Investments in Unternehmen,  die besonders nachhaltig mit Wasser umgehen  oder besonders wassersparende Technologien  entwickeln, können durch eine höhere Kapitalisierung  besser an den Märkten bestehen.  Neben Fondsmanager Küffer vom Pictet Water  Fund legt auch Matthias Priebs, Manager des  2007 aufgelegten Sarasin Sustainable Water  Fund großen Wert auf Nachhaltigkeit. So finden  sich beim Sarasin Sustainable Water Fund Unternehmen,  die in ihren Produktionsprozessen  sehr viel Wasser benötigen und diesen konsistent  senken, wie zum Beispiel das Unternehmen  Henkel. Ein noch breiteres Spektrum zum Thema  Wasser hat der nach eigenen Angaben mit  strengsten Nachhaltigkeitskriterien versehene  Ökoworld Water for Life Fund. Dort finden sich  ausschließlich Aktien von Unternehmen, die genau  festgelegte Kriterien an die ökologische, soziale  und makroökonomische Nachhaltigkeit erfüllen.  Mit einem Plus von 32,6 Prozent über ein  Jahr hat der Ökoworld Fonds schlechter als die  beiden Großen abgeschnitten, kann aber trotz  der strengen Kriterien eine überdurchschnittliche  Rendite erwirtschaften. Investments in  Wasser sind also nicht nur unter den Profitaspekten  sinnvoll, sondern können auch ethisch  sinnvoll sein. Ein Investment in Wasser kann  helfen, die Unternehmen zu fördern, die sich  in ihrer Unternehmensphilosophie des größten  Problems des nächsten Jahrhunderts annehmen  – der Verknappung des Wassers und der daraus  resultierenden Wasserkrise. Doch wie bei jedem  Investment muss auch bei einer Geldanlage  im Wasser-Sektor darauf hingewiesen werden,  dass Risiken des Verlustes bestehen. Private  Geldanlagen sollten niemals ohne eingehende  Beratung getätigt werden. Eine falsche Investmententscheidung  kann einem das „flüssige  Gold“ schnell durch die Finger gleiten lassen.

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