Legionellen-Pertischale

Den Bewohnern reicht es endgültig. Wieder einmal ist ihr Trinkwasser stark mit Legionellen und Schwermetallen belastet. Die Bewohner der Wohnanlage wandten sich direkt an ihren Landtagsabgeordneten, denn die Hausverwaltung bekommt das seit Monaten andauernde Problem nicht in den Griff. Zudem werden Informationen über das wahre Ausmaß zurückgehalten.

Wieder wurde von der Hausverwaltung eine Warnung herausgegeben nicht zu duschen und das Trinkasser nicht zu trinken bzw. es zum Kochen zu verwenden. Das Wasser ist wieder einmal in hohem Maße mit Legionellen und Schwermetallen belastet.

Bereits im vergangenen Sommer war dieses Mietshaus mit Legionellen kontaminiert. Die Behörden verhängten von August bis Oktober ein Duschverbot. Die getroffenen Maßnahmen schienen das Legionellen Problem beseitigt zu haben. Allerdings für nicht sehr lange. Nach der jüngsten Untersuchung des Trinkwassers wurde wieder eine Legionellenkontamination festgestellt. Da es sich laut Hausverwaltung um eine „extrem hohe Kontamination“ handelt, gilt wieder ein Duschverbot. Zudem wurden Schwermetalle in den Trinkwasserproben entdeckt, weshalb das Wasser auch nicht getrunken werden darf.

Die Bewohner der Haarer Wohnanlage am Wieselweg 8-12 fühlen sich im Stich gelassen und gingen in die Offensive. Einige der Hausbewohner wandten sich aus Sorge um ihre Gesundheit direkt an ihren Landtagsabgeordneten Peter Paul Gantzer (SPD). „Ich war entsetzt“, sagt Gantzer über das Gespräch. „Das geht einfach gar nicht!“. Der Landtagsabgeordnete versprach er werde das Problem „gleich ganz hoch hängen“. Gantzer verfasste eine offizielle schriftliche Anfrage an die Landtagspräsidentin Barbara Stamm. Unter anderem will er wissen, wie die Messergebnisse bei den Schwermetallen und Legionellen lauten und um wieviel sie höher sind als die normalen Werte in den fraglichen Häusern. Zudem will er wissen, ob es der Hausverwaltung gestattet ist, die Messergebnisse unter Verschluss zu halten.

Die HV Immobilien GmbH, welche die Häuser verwaltet, beruft sich nämlich laut Gantzer auf den Datenschutz und versuche dadurch das ganze Ausmaß des Problems zu verschleiern. Die HV Immobilien GmbH wehrt sich gegen den Vorwurf. „Den Behörden werden die Werte gemäß den gesetzlichen Vorschriften nach den Untersuchungen unaufgefordert übersandt“, erklärt Vanessa Andres Geschäftsführerin der HV Immobilien-Management GmbH. Allerdings hält das Gesundheitsamt die Daten ebenfalls unter Verschluss, was für den Landtagsabgeordneten Peter Paul Gantzer für untragbar hält. Mit seiner offiziellen Anfrage will er auch wissen, ob es erlaubt ist die Daten unter Verschluss zu halten, aus Sorge es könnte zu einer möglichen Wertminderung der Immobilie kommen. "Geht Profit vor Gesundheit?", fragt er in der schriftlichen Anfrage den Landtag.

Auch gegen den Vorwurf der Bewohner es werde nicht von Seiten der Hausverwaltung unternommen wehrt sich die HV Immobilien GmbH. Die Belastung des Trinkwassers mit Schwermetallen sei „aufgrund der durchgeführten Maßnahmen bereits verringert“. Laut Vanessa Andres wurde ein Fachmann zur Erstellung einer Gefährdungsanalyse beauftragt. Die Wasserleitungen wurden chemisch gereinigt und die Oberteile der thermischen Zirkulationsventile wurden ausgewechselt. Der Vorwurf untätig zu sein ist „unberechtigt und aus der Luft gegriffen“. Die Legionellenbelastung sei ebenfalls zurückgegangen. Außerdem seien die Bewohner und Eigentümer über Postsendungen und Aushänge ständig über die Belastungen des Trinkwassers informiert worden. Sie haben zudem Verhaltensanweisungen erhalten und es wurden Ansprechpartner und Telefonnummern ausgegeben, falls weitere Informationen erwünscht seien. Dann wies Vanessa Andres noch darauf hin, dass sie auf die Mitarbeit der Hausverwaltung in den Nachbarhäusern angewiesen sei. Dort befindet sich die Heizanlage, die das Warmwasser für die Wohnanlage im Wieselweg 8-12 liefert. Dort ist der Hausverwalter die Baugesellschaft München-Land. Es herrschen also zudem unklare Zuständigkeiten.

 

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