Sachverständige berichten

Die Übertragung von Krankheitserregern mit dem Trinkwasser stellt immer noch die größte Gefahr der Wasserversorgung dar, auch wenn die immer wiederkehrenden Diskussionen um unterschiedlichste Schadstoffe im Trinkwasser einen anderen Eindruck erweckt haben mögen. Speziell in der Lebensmittelindustrie muss gewährleistet sein, dass Wasser, wenn es zur Herstellung von Lebensmitteln genutzt wird, nicht vorzeitig zu mikrobiellen Verderb führt.

Trinkwasserepidemien sind nicht nur Ereignisse aus Geschichtsbüchern, sondern kommen noch immer vor und führen teilweise zu einer sehr hohen Zahl an Erkrankten.

Da es im Rahmen der hygienischen Überwachung der Trinkwasserqualität viel zu aufwendig wäre, das Wasser auf alle möglicherweise vorkommenden Krankheitserreger zu untersuchen, versucht man, den Untersuchungsumfang auf einige wenige Indikatorparameter zu beschränken.

In diesem Zusammenhang spielt der Übertragungsweg der über das Wasser übertragenen Krankheiten eine wichtige Rolle. Die Übertragungswege von Krankheitserregern auf Menschen können sehr unterschiedlich sein und sind für diese jeweiligen typisch. In Frage kommt zum Beispiel die Übertragung durch die Luft, durch Lebensmittel, durch Insekten, vom Tier auf Mensch oder direkt von Mensch zu Mensch. Dies sind hauptsächlich Organismen, mit einem fäkal-oralen Infektionsweg. D. h. sie werden mit dem Stuhl von Mensch oder Tier ausgeschieden und gelangen so direkt oder indirekt über Lebensmittel und Trinkwasser wieder in den menschlichen Kreislauf ( wie z. B. Hormone, Medikamente, Dünger sowie Schwermetalle...um nur einige Bsp. zu nennen).

Obwohl die Zahl der Krankheitserreger, die über das Trinkwasser übertragen werden können, relativ gering ist, ist im Falle einer mikrobiologischen Verunreinigung wegen der zentralen Wasserversorgung eine außerordentlich große Anzahl an Personen betroffen.

Nehmen wir nur mal die Legionellen. Kaum jemand weiß was das ist oder das sie da sind, aber sie verursachen Legionose ( eine Art der Lungenentzündung).
In Deutschland gibt es 25% weniger Verkehrstote, als die an Legionose sterben.

Zur Vermeidung von Infektionen wurde 2001 von der  Bundesregierung eine gesetzliche Verordnung erlassen, welche die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch regelt ( TrinkwV2001)

Zweck der TWV ist…:

die menschliche Gesundheit vor den nachhaltigen Einflüssen, die sich aus der Verunreinigung v. Wasser erheben, zu schützen.

Die menschliche Gesundheit vor den nachhaltigen Einflüssen, die sich aus der Verunreinigung ergeben, das für den menschlichen Gebrauch bestimmt ist, durch Gewährleistung seiner Genusstauglichkeit und Reinheit nach Maßgabe erfolgt.

In der Praxis bedeutet dieses für die Wohnungs- und Gewerbewirtschaft, dass bei Gebäuden und Liegenschaften mit zentralem Warmwassersystem eine ein –dreijährige turnusmäßige Überprüfungspflicht auf Legionellen  des TW besteht.

Die Umsetzung dieser Verordnung wird vom Gesundheitsamt überwacht und muss bis Ende dieses Jahres erstmalig abgeschlossen sein.

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