Nicht aus dem Staub der Erde sind wir entstanden, sondern dem Wasser!
Da, wo es nicht existiert, verwandelt sich die Erde in eine Wüste und der Mensch stirbt.

In unseren gemäßigten Klimazonen ist es durchaus kein Ding der Unmöglichkeit einen ganzen Monat ohne Essen auszukommen. Im Gegensatz dazu, ohne Trinken, maximal eine Woche. Flüssigkeitsmangel ist für den menschlichen Organismus lebensbedrohlich- und das bereits nach 48 Stunden.

Wasser ist ein Grundbestandteil unseres Körpers. Bei einem Neugeborenen macht es mehr als 90% seines Körpergewichts aus, bei einem Erwachsenen räumt es stolze 75% des Körperanteils für sich ein. Dabei erfüllt Wasser die unterschiedlichsten Funktionen. Fortwährend zirkuliert es durch unseren Körper. Es löst, die über den Darm aufgenommen, Nährstoffe auf und leitet es an die entsprechenden Körperzellen weiter. Zudem ermöglicht Wasser eine gleichmäßige Wärmeverteilung im Körper und vereinfacht ihr Ausscheiden aus dem Organismus. Somit ist Wasser an allen wesentlichen biochemischen Prozessen beteiligt. Es befeuchtet die Schleimhäute sowie die Augäpfel und sichert die Beweglichkeit der Gelenke.

Ein Wassermangel im menschlichen Organismus führt dazu, dass der Mensch schneller altert, seine Körperzellen langsamer arbeiten und im schlimmsten Fall, zu seinem Tod.

Jedoch besitzt Wasser, neben all seinen positiven Facetten, auch eine gewisse Ambivalenz: es schafft die ideale Lebensumgebung für unterschiedlichste Mikroorganismen. Für den Menschen kann dies eine ernsthafte Bedrohung seiner Existenz bedeuten. Der historische Verlauf der Menschheitsgeschichte zeigt: schon immer plagten uns unterschiedlichste Krankheiten. Damals lösten insbesondere die, die durch einen Bakterieninfekt hervorgerufenen wurden, wahre Epidemien aus: die schwarzen Todesreiter Typhus, Cholera oder Ruhr nahmen zahlreichen Menschen das Leben. Lange tappten wir im Dunkeln. Dabei lag die Hauptursache für all das Schrecken in dem durch Bakterien und Viren verunreinigten Wasser. Wieso kamen wir erst so spät zu dieser Erkenntnis? Die Erklärung ist einfach. Verdorbene Lebensmittel können umgehend identifiziert werden: ein verändertes Aussehen, ein beißender Geruch. Ist allerdings Wasser mit tödlichen Viren und Bakterien infiziert, bleibt dies für das menschliche Auge unsichtbar.

Doch ewiger Stillstand kleidet die menschliche Natur nicht und somit symbolisiert das Ende des XIX. Jahrhunderts einen historischen Wendepunkt. Revolutionären Erfindungen, wie der Einführung der allgemeinen Wasserreinigung oder der Entdeckung von Antibiotika in den 1940er Jahren, verdanken wir einen weltweiten Rückgang der menschlichen Sterberate. Auch die Einwohnerzahl ist seitdem weltweit um ein Sechsfaches gestiegen. Aktuell leben mehr als 7 Milliarden Menschen auf der Erde, mit einer deutlich steigenden Tendenz. In einigen Prognosen ist sogar die Rede von einer Verdopplung der Weltbevölkerung in den kommenden 50 Jahren.

Der Übergang vom XIX. zum XX. Jahrhundert steht für eine neue Ära, das Zeitalter der Industrialisierung. Charakteristisch hierfür sind die rasante Entwicklung der Industrie, die Erfindung neuer Technologien sowie Chemisierung der Landwirtschaft. Was als Fortschritt begann und viel Gutes brachte, scheint sich zunehmend in das Gegenteil zu wandeln. Aktuell besitzen wir weltweit mehr als 16 Millionen künstlich erzeugte chemische Verbindungen. Jedes Jahr kommen um die 250.000 neue hinzu. Der Welthandel hat 70.000 organisch-chemische Verbindungen im Angebot. Etwa ein Drittel davon entweicht in die Natur. Wasserlöslich sind momentan etwa 2500 chemische Verbindungen. Davon sind sowohl Flach- als auch Tiefengewässer betroffen. Positiv ist dies nicht gerade, weil sie auch zu den Hauptversorgern unserer Mineralwassermärkte und damit unseres Trinkwassers zählen. Leider ist bis heute noch keine Methode gefunden worden, die die toxischen und krebserzeugenden Substanzen, aus dem Wasser zu filtern vermag.

Die Menschen trinken, oft gutgläubig, das aus der Wasserleitung und Brunnen stammende und über den Handel vertriebene Wasser. Zwar hat die Menschheit einst tödliche Krankheiten wie Typhus, Cholera und Ruhr besiegt. Der Krieg ist allerdings noch lange nicht gewonnen. Neue Akteure haben die Schauplätze dieser Welt betreten. Die Ursachen für Krankheiten wie Krebs, Allergien oder Massenerkrankungen sind auf die verunreinigte Luft oder die mit Chemie bespickten Lebensmittel zurückzuführen. Allerdings, und das zu ganz wesentlichen Teilen, auch auf die fortschreitende Zerstörung natürlicher Trinkwasserressourcen. So werden Flach- und Tiefengewässer systematisch durch künstliche Erzeugnisse der Landwirtschaft, wie dem Einsatz von Düngermittel, verpestet. Ebenso wenig sind wie heutzutage in der Lage die Gifte, die in den kommunalen Abwässern schwimmen, in den Griff zu bekommen. Die Chemie ist die dominante Taktgeberin und lässt unsere Haushalte vor unterschiedlichen Reinigungs- und Desinfektionsmitteln sowie Hygieneartikel nur so überquellen. Zudem kommt hinzu, dass immer mehr Abwasser sich seinen Weg in unsere Flüsse sucht. Diese versorgen weitgehend große Städte mit Trinkwasser.

Die Prozesse scheinen sich zu verselbstständigen und der menschlichen Kontrollhand zu entgleiten. Der Mensch schafft nicht mehr eine Zivilisation, sondern ist dabei diese vehement zu zerstören. Die menschliche Gier und der materielle Konsum, ein Fass ohne Boden, treiben die Entwicklungen an einen dramatischen Höhepunkt. Welche Strategie bietet nun hier den einen Ausweg? Wohl kaum das Ändern von Vorschriften und Normen des Trinkwassers und ihr Biegen und Brechen je nach Lust und Laune, je nach Situation und somit neu geschaffener Realität. Doch diese neue Wirklichkeit scheint immer hässlicher zu werden!

Der fortschreitende Eingriff in den natürlichen Lebensraum des Menschen, insbesondere die Verschmutzung des Trinkwassers, nimmt von Tag zu Tag immer kritischere Züge an. Was bleibt uns da noch übrig? Handeln und aktiv werden sollten all diejenigen unter uns, die sich ihre Gesundheit bewahren und ein paar Lebensjahre obendrauf dazu gewinnen wollen. Unser tägliches Trinkwasser müssen wir selbst reinigen, denn niemand anders übernimmt dies für uns. Die einzige, wirkungsvolle und effektive Methode: die umgekehrte Osmose.